Glück und Gewohnheiten
Rate mal, wie viel Prozent deines täglichen Handelns aus Gewohnheiten besteht?
Es sind - je nachdem welchen Forschungsergebnissen wir Glauben schenken - zwischen 30 und 50%.
Gewohnheiten sind Vorgänge und Verhaltensweisen, die in der Regel automatisch und unbewusst ablaufen.
Wenn du in deinem Leben etwas zum Positiven hin verändern möchtest, macht es also Sinn, deine Gewohnheiten genau unter die Lupe zu nehmen.
Oder, um es mit den Worten von John C. Maxwell zu sagen: "Du wirst dein Leben niemals verändern, solange du nicht etwas veränderst, das du täglich tust. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in deiner täglichen Routine!"
Denk einmal kurz darüber nach: Es macht einen großen Unterschied, ob du
- morgens ohne Frühstück gehetzt aus dem Haus gehst oder eine wohltuende Morgenroutine etablierst
- dir Zeit für eine Mittagspause nimmst und ein paar Schritte an der frischen Luft gehst oder ohne Pause und Mittagessen durcharbeitest
- dich in Grübelgedanken und Sorgen verlierst oder - zum Beispiel durch eine Meditationsroutine - gelernt hast, deine Gedanken einfach nur zu beobachten
Diese Liste könnte ich nun unendlich weiterführen, aber ich denke: soweit, so klar.
Es gibt viele gute Gewohnheiten, die uns nachhaltig glücklicher und zufriedener machen können.
Fakt ist aber auch: Es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen dem, was wir verändern WOLLEN (weil wir wissen, das es gut für uns wäre) und dem, was wir WIRKLICH verändern.
Warum ist das so? Haben wir einfach nicht genug Disziplin, fehlt uns die Willenskraft? Nein.
Dr. BJ Fogg, der Gründer des „Behavior Design Labs“ an der Stanford University in Kalifornien, hat über viele Jahre hinweg menschliches Verhalten untersucht und seine Forschungsergebnisse im Buch „Tiny Habits®: The Small Changes that Change Everything” (auch auf deutsch erhältlich) veröffentlicht.
Dabei hat er die innovative und simple Tiny-Habits-Methode entwickelt, bei der wir uns nicht nur auf unsere Motivation verlassen.
Und das sind die 3 Zutaten eines Tiny-Habits-Rezeptes:
Zutat 1: Der Auslöser, auch Anker genannt
Bei einem Anker handelt es sich um einen spezifischen Moment in deinem Tagesablauf, der jetzt schon Teil deiner täglichen Routine ist, zum Beispiel Aufstehen, Kaffee trinken, Hände waschen, das Fenster öffnen, usw.
Zutat 2: Die neue gute Gewohnheit
In der Tiny-Habits-Methode reduzierst du dein Vorhaben auf die kleinstmögliche Version und machst es so „tiny“ (winzig) wie möglich. Dadurch sinkt die Hemmschwelle und die Wahrscheinlichkeit, langfristig dran zu bleiben, steigt.
Zutat 3: Das gute Gefühl
Es ist wichtig, deine gute neue Gewohnheit mit einem positiven Gefühl zu verknüpfen und zwar unmittelbar, nachdem du die neue Gewohnheit durchgeführt hast. Dadurch schüttet dein Gehirn Dopamin aus – eines der „Glückshormone“.
Wie könnte nun also ein glücklich machendes Tiny Habit Rezept aussehen?
Hier ein Beispiel:
Nachdem mein Kopf das Kopfkissen berührt (= Zutat 1, spezifischer Moment im Tagesablauf), denke ich an eine Sache, für die ich heute dankbar sein kann (= Zutat 2, gute Gewohnheit in kleinster Ausprägung) und lasse ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreiten (= Zutat 3, ein gutes Gefühl).
Wir Happiness Trainer:innen freuen uns darauf, Dich auch im Jahr 2022 darin zu unterstützen, dein individuelles Glück in die Hand zu nehmen, um mehr Lebensfreude und Lebenszufriedenheit im Alltag zu entdecken.
Ein Artikel von Jasmin Lotter / Januar 2022 / happiemotion.de