Glück und Stress
„Oh seht, oh seht, ich komme viel zu spät. Grüß Gott und bald auf Wiedersehen -
muss geh ‘n, muss geh ‘n, muss geh ‘n!“
Na, kommt Dir das bekannt vor?
Das sagt der stets gestresst wirkende Hase aus Alice im Wunderland.
Aber ist er jetzt wirklich gestresst oder hat er es einfach nur eilig?
Eine interessante Frage, denn nach einem Konzept von Hans Selye unterscheidet man unsere Stressreaktion danach, wie unterschiedlich sie sich auswirken: Eine ist positiv, der sogenannte Eustress und eine wirkt sich eher negativ aus, der Distress.
Es gibt eine Vielzahl von Stressoren, durch die wir in einen Spannungszustand geraten und jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf sie, aber letztendlich kannst Du es selbst beeinflussen, ob sie Dich eher krank machen, neutral sind oder sich sogar positiv auf Dich auswirken und somit sind wir immer in einem subjektiven Stresserleben.
Ein Beispiel: Wenn bei mir extreme Lautstärke auf Hunger trifft, dann bin ich einfach nur noch gestresst und nicht mehr zu gebrauchen. Zum Glück kann ich da meist schnell Abhilfe schaffen :-)
Natürlich spielen noch genetische Faktoren und Deine aktuellen Lebensumstände eine Rolle – all das beeinflusst Dein individuelles Cortisol-Profil, das Aufschluss über deine derzeitige Stressbelastung geben kann. Das Cortisol ist quasi der Steuermann für die wichtigsten Körperfunktionen, wie das Immun- und Verdauungssystem und das wichtige Herz-Kreislaufsystem.
Eustress – der positive Stress
Nennt man alle Aufgaben und Zustände, die
- du mit Freude angehst
- dich beflügeln
- deine inneren Kräfte aktivieren
- eine kurzfristige Anspannung fördern
- dich stark machen
- du mit Hingabe machst
- bei denen du am Ball bleiben willst
Also Situationen, die Dich zwar herausfordern, aber von Dir als lösbar empfunden werden. Das kann beispielsweise ein Wettkampf, eine Prüfung, ein neues Date, Achterbahn fahren, die erste Gitarrenstunde, Vorfreude, deine Hochzeit und vieles mehr sein. Dein Körper steht also unter Stress, aber dieser wird eben als positiv und aktivierend empfunden. Er steigert deine Konzentrations- und Leistungsfähigkeit und ja wer weiß, vielleicht macht er Dich ja sogar glücklich?!
Ich beispielsweise empfinde oft Dankbarkeit für meinen Eustress. Er ist mein großer Antrieb und Motor für alle schönen Dinge und Erlebnisse in dieser Welt, denn das Leben will nun mal gelebt und nicht nur auf der Couch verbracht werden.
Distress – der negative Stress
Nennt man alle Aufgaben und Zustände,
- die unter Druck getätigt werden
- die Angst bei dir auslösen
- bei denen Du dauerhaft unter Spannung stehst
- du nur zu funktionieren scheinst
- die dich erschöpfen und du gereizt bist
- dich dauerhaft überfordern
- die dich hilflos und handlungsunfähig erscheinen lassen
- die dir keine Zeit zur Entspannung geben
- auslösen, dass bei dir alles blockiert und nichts mehr geht
Zusammenfassend also Situationen, die dich dauerhaft überfordern und von Dir als nicht mehr lösbar und handhabbar empfunden werden. Das kann beispielsweise, die aus allen Nähten platzende To-do-Liste sein, mehrere Krankheitsfälle in deinem Umfeld, schwierige und schwerwiegende Entscheidungen oder die lärmende Dauerbaustelle im Nachbarhaus.
Eventuell merkst du gar nicht mehr, dass du nicht mehr abschalten und auch nicht mehr zur Ruhe kommen kannst. Dein Körper ist dann mit einer überbelasteten Maschine zu vergleichen, ohne Ventil, um den Druck richtig abzulassen. Dieser Zustand, der auch als nicht bewältigter Stress bezeichnet wird, kann – falls er zu einem Dauerzustand wird - zu Depressionen, Burnout und Panikattacken führen.
Ein chronisch zu hoher Cortisolspiegel kann die Serotoninproduktion hemmen. Serotonin wird gern als „Sonnenschein- und Glückshormon“ bezeichnet.
Darum beobachte dich unbedingt selbst!
Übrigens: Bei Jasmin von happiemotion.de kannst du einen Stresstest mit Auswertung machen
Nimm also bitte Stresssymptome wie Nervosität, innere Unruhe, Erschöpfung oder Konzentrationsschwierigkeiten ernst und lass auch mal ganz bewusst Fünfe gerade sein. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, eine feste Alltagsstruktur und das Erlernen von Entspannungsmethoden sind gute Helferlein.
Mit der Verbesserung deiner Stresskompetenz gelingt dir eine gesunde Balance zwischen Herausforderung und Erholung. Und du lernst viel cooler mit stressigen Alltagssituationen umzugehen. Entschleunigung, Achtsamkeit und Meditation sind bewährte Strategien.
Als erste Hilfe Maßnahme geht auch immer:
Einfach mal lang und tief ein und ausatmen…
Tipp: Mehr Impulse zu diesen und anderen Themen bekommst Du in der kostenfreien whatsHappY Gruppe: https://chat.whatsapp.com/Iwplr4tcL018i96qkbAFuY
Wir wünschen Dir einen dankenswerten und gelassenen September.
Ein Artikel von Nicole Müller - dankbarkeit-macht-gluecklich.de und Jasmin Lotter – happiemotion.de / September 2022